Erneuerbare Energiequellen und Wasserstoff

Die Bereitstellung von Energie basiert in Europa heute überwiegend auf fossilen Quellen. Bei der Verbrennung von Kohle, Erdgas und Erdöl entsteht das Treibhausgas Kohlendoxid, das die Hauptursache für die weltweite Klimaerwärmung ist. Der Klimaschutz und die Begrenztheit der Ressourcen erfordern in Zukunft eine Energieversorgung, die auf die Verbrennung fossiler Energieträger (weitestgehend) verzichtet.

Die beste Alternative ist die umfassende Nutzung erneuerbarer Energiequellen wie Sonne, Wind, Wasserkraft und Biomasse. Sie können ohne die Emission klimaaktiver Gase in Strom und Wärme umgewandelt werden bzw., im Fall von biogenen Stoffen, setzen nur ungefähr so viel davon frei wie bei ihrer Entstehung gebunden wurde. Ihre Verfügbarkeit ist weltweit und ihre Nutzung technisch ausgereift. Windenergie-, Wasserkraft- und Photovoltaik-Anlagen sind seit Jahren im täglichen Betrieb.

Die Leistung, die Wind und Sonne bereitstellen, unterliegt jedoch Schwankungen unter dem Einfluss der Lichteinstrahlung, der Windgeschwindigkeit usw. Das führt zu Problemen bei der Integration regenerativer Energieerzeuger in das bestehende elektrische Netz und steht ihrem großmaßstäblichen Einsatz in der heutigen Elektrizitätswirtschaft zum Teil im Wege.

Eine Lösung bietet die Speicherung von regenerativ erzeugtem Strom als Bindeglied und Puffer zwischen wetterabhängiger Erzeugung und verbrauchsabhängigem Bedarf. Als Speicher können die heutigen Pumpspeicherkraftwerke eingesetzt werden. Andere Möglichkeiten bestehen in Druckluft, Schwungrädern, Batterien usw.

Ein universelles Speichermedium ist Wasserstoff. Er lässt sich aus allen erneuerbaren Energiequellen herstellen und ist flexibel nutzbar: Neben einer verbesserten Einbindung in die bestehende (zentrale) Stromversorgung eröffnet Wasserstoff den erneuerbaren Energien einen Zugang in zusätzliche Marktsegmente. Dies ist einerseits die dezentrale Hausenergieversorgung, andererseits vor allem der Verkehrssektor, indem „grüner“ Wasserstoff als umweltfreundlicher Treibstoff in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen wird (siehe Abbildung). Auch die Nutzung von Wasserstoff als industrieller Rohstoff ist möglich.


mehr: Wasserstoff als Energiespeicher




Ausgewählte Veröffentlichungen zum Thema

J. Linnemann, R. Steinberger-Wilckens:
A Cost Analysis for Wind – Hydrogen Systems
207th Meeting of the Electrochemical Society, Symposium „Hydrogen from Renewable Energies“, Quebec City, Mai 2005.

R. Steinberger-Wilckens
Hydrogen as a Means of Transporting and Controlling Wind Power
In: Th. Ackermann (Hrsg.): Wind Energy in Power Systems. John Wiley & Sons, Chichester, 2005, ISBN 0-470-85508-8.


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